Antwort auf den 15. Brief
Lieber Onkel Peter,
ich wusste es doch, Du Querdenker! Eins hast Du jedenfalls erreicht, nämlich heiße Diskussionen zwischen meiner Freundin und mir. Die Frauen ticken da offenbar etwas anders als die Männer.
Wenn Du nun gedacht hast, mit Deinem Brief wäre unsere Korrespondenz zuende, dann hast Du Dich getäuscht. Ich hätte nie gedacht, dass die Firmung so viele unterschiedliche Aspekte hat.
Im Gespräch mit Marion kamen wir nämlich noch auf ein anderes Thema. Du weißt ja, dass ich ein Fan des 1. FC Köln bin, und das Chaos im Verein in den beiden vergangenen Jahren hat mich ziemlich genervt. Aber dass die abgestiegen sind, lag nicht nur daran, die Boulevardblätter haben auch ihren Anteil daran. Wenn man die Erwartungen so hoch schraubt, dann drückt das auf die Psyche. Da finde ich es beachtlich, dass diese Phase jetzt beendet ist und die Mannschaft wieder aufsteigt.
Leider interessiert Marion das überhaupt nicht, sie macht sich lustig über die Ultras. Deswegen habe ich sie gefragt, was sie denn eigentlich für Vorbilder hat, denn irgendein Vorbild hat doch jeder. Sie war überrascht über diese Frage und kam ins Nachdenken.
Sie meinte schließlich, so ein eindeutiges Vorbild hätte sie nicht, aber sie schätzte an verschiedenen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bestimmte Eigenschaften, z.B. den Einsatz des Bundespräsidenten für Freiheit und Gerechtigkeit oder von Karl-Heinz Böhm für die Menschen in Äthiopien.
Jetzt sagst Du natürlich: Eins zu Null für Marion. Aber man darf sich ja wohl noch für Fußball interessieren, oder? Wie siehst Du das? Das Thema hat zwar herzlich wenig mit der Firmung zu tun, aber Deine Meinung interessiert mich trotzdem.
Herzliche Grüße
Bernd