Antwort auf den 11. Brief

Lieber Onkel Peter,

ich finde es klasse, dass Du Dich auf dieses schwierige Thema eingelassen hast!

Was mich besonders beeindruckt, ist die Eishölle von Dante. Die Vorstellung vom Höllenfeuer ist so abgeklappert, dass sie einem eher ein Lächeln abnötigt, aber in Ewigkeit zu erstarren - das ist ein starkes Bild.

Nimm es mir bitte nicht übel, aber mit dem Gebet, das Du beigefügt hast, kann ich nicht viel anfangen, außer dem Bild vom Sturmesbraus, das hast Du ja in Deinem vierten Brief ganz anschaulich erklärt. Vielleicht sollte ich aber sagen: Mit dem Gebet kann ich zur Zeit noch nichts anfangen. Denn so viel habe ich inzwischen begriffen, dass sich der Glaube wohl erst allmählich entwickelt. Es besteht also auch bei mir noch etwas Hoffnung. Jedenfalls solltest Du nicht aufgeben.

Mein Problem mit dem Gebet erklärt sich wahrscheinlich auch daraus, dass ich überhaupt mit dem Beten Probleme habe. Nun sag mal ganz ehrlich: Bist Du wirklich der Meinung, so ein Gebet würde was bringen? Ich finde die Anzahl der unerhörten Gebet einfach zu hoch, um an den Erfolg glauben zu können. Am meisten nerven mich manche Fürbitten in der Messe. Das ist doch mit Händen zu greifen, dass die nichts bringen. Für den Frieden in Kriegsgebieten z.B. Dadurch wird doch wohl kein Krieg gestoppt, oder? Also, was soll das Ganze dann?

Mama sagt immer, ich solle vor Klausuren zum Heiligen Geist beten. Also ehrlich, glaubst Du im Ernst, deshalb würde ich in der nächsten Arbeit eine zwei schreiben? Ich bin nun mal ein Mathe-As :-), da nützt auch kein Gebet.

Was meinst Du dazu? Würde mich echt interessieren.

Herzliche Grüße

Bernd