Antwort auf der ersten Brief

Lieber Onkel Peter,

da hast Du Dich ja mächtig ins Zeug gelegt!

Ob ich das mit der Schriftlesung noch mal versuche, muss ich mir noch überlegen. Jedenfalls vielen Dank für die Tipps! Sie sind wirklich sehr praktisch, und vielleicht klappt es ja tatsächlich beim zweiten Mal besser.

Dein Brief hat bei mir aber auch einige Fragen aufgeworfen, zu denen ich gerne Deine Meinung wüsste.

Da ist einmal die Sache mit der Glaubwürdigkeit. Ist die Bibel nicht doch irgendwie ein Märchenbuch? So viele Sachen, die der normale Leser für historisch halten würde, sind es gar nicht.

Wir haben im Reli-Unterricht über die Urgeschichte gesprochen und anhand der Erzählung vom Durchzug durch das Rote Meer über die Quellenscheidung.

Der Lehrer hat sich nach Kräften bemüht, die Glaubwürdigkeit der Bibel wieder herzustellen. Was ich behalten habe, ist, dass die Bibel kein Lehrbuch der Naturwissenschaft ist, sondern mit den Mitteln und Erkenntnissen, die damals zur Verfügung standen, den Glauben beschreibt. Aber da bleiben doch mächtige Zweifel. Vielleicht hast Du ja noch etwas Kluges dazu zu sagen.

Und dann ist da noch die Frage nach der Dreifaltigkeit. Mein Freund Achmed ist ja ein praktizierender Muslim, er hat mich darauf angesprochen und wollte wissen, was wir da eigentlich glauben. Und er fragte: Wie kann drei eins sein? Das ist doch völlig unlogisch.

Nun, ich muss bekennen, ich musste da total passen. Wir haben auch im Reli-Unterricht noch nie darüber gesprochen.

Ist der klare Monotheismus des Islam nicht tatsächlich viel leichter zu begreifen als unser komplizierter Glaube? Rührend fand ich dann, dass er am Schluss sagte, ich sei trotzdem okay, er könnte ja sonst mit keinem im Kurs über religiöse Fragen sprechen.

Also, ich bin gespannt auf Dein nächstes Elaborat.

Viele Grüße

Bernd